Yamaha lässt in Bezug auf Customizing nicht locker und präsentiert mit der 900 Faster Wasp einen weiteren Umbau, dieses mal auf MT-09 Basis. Die „Faster Wasp“, also die „schnellere Wespe“, entstand wieder durch Custombike-Profi Roland Sands aus Kalifornien/USA.
Der ein oder andere Rennsportfan wird die Farbkombination gleich zuordnen können, erinnert diese doch an Kenny Roberts (Senior). Entsprechend der Yamaha „Faster Sons“-Philosophie mixte Roland Sand Klassik & Moderne und pflanzte auch Gene aus dem Yamaha Motorsport mit ein. Das Ergebnis ist immer noch sehr nah an der Basis, die MT-09 aber lässt sich nicht mehr sofort erkennen – Operation gelungen?
Die kleinen Dinge machen den Unterschied, die größeren lassen das Motorrad seine Nische finden. Entenbürzel, das kleine Eckige an der Front und Startnummern an der Seite machen klar auf die bunten 70-80er Jahre. Nicht neu, alles schon da gewesen, trotzdem hübsch. Aber der Reihe nach:
Das gelb-schwarze „Bumblebee“-Design lenkt den Blick zurück auf die Yamaha TZ750 von Kenny Roberts, damals allerdings mit einem giften Vierzylinder-Zweitakter motorisiert. Mit der MT-09 als Basis des Umbaus gibt es hinwegen bekannte Kost in Form des aktuellen Dreizylinder-Reihenmotors mit 850 cm³. Ein prächtiger Motor und dem Konzept angemessen.
Dünnes Stahlrohr am Rahmen wie bei der TZ750, wich bei der „Faster Wasp“ leichtem Aluminium. Sieht nicht mehr klassisch aus, aber es sind eben auch schon 40 Jahre ins Land gegangen und der Anspruch von „Faster Sons“ will ja lediglich Anleihen an der Vergangenheit nehmen, Sie nicht kopieren.
Yamaha Motor Europe-Produktmanager Shun Miyazawa dazu:
„Faster Sons steht für Tradition, Konzentration auf das Wesentliche, hochwertige Materialien und schlichtes Design in Verbindung mit innovativer Technologie. Roland hat bei diesem Motorrad fantastische Arbeit geleistet und diese Philosophie bis ins kleinste Detail umgesetzt. Dies zeugt von großem Vertrauen und unterstreicht – genau wie das Konzept von Shinya Kimura – unsere Richtung und unsere Bike-Fertigungsphilosophie. Wir arbeiten momentan an Faster Sons-Produkten für die Zukunft, und dieses Konzept hilft uns dabei, diese schneller auf den Markt zu bringen.“
Roland Sands ergänzt:
„Meine Vergangenheit mit Yamaha reicht weit zurück. Ich bin auf TZ250-Motorrädern Rennen gefahren und habe auf den Motocross-Bikes von Yamaha die Offroad-Welt erkundet, daher habe ich viel Erfahrung mit Yamaha. Wenn ich sehe, was die Marke bisher erreicht hat und noch erreichen möchte, finde ich das wirklich inspirierend. Wir haben bereits einige Motorräder zusammen gebaut. Das Dreizylinder-Bike ist federleicht und sehr leistungsstark.
Es ist nicht für die Rennstrecke gedacht, verkörpert aber ein gewisses Maß an Rennsport-Feeling in einem straßentauglichen Motorrad – und das sorgt für den Spaßfaktor. Für mich stellt das eine großartige Basis dar, um auf eine Tradition aufzubauen. Ich finde, ein Motorrad muss Spaß machen – Vergnügen sollte mit guter Leistung einhergehen. Das Konzept der Faster Sons, an dem wir zusammen gearbeitet haben und welches meine Rennsportgeschichte mit einem meiner persönlichen Helden, Kenny Roberts, verbindet, hat in Kombination mit dem Dreizylindermotor ein Projekt ergeben, das wirklich Spaß gemacht hat und mit dem Endergebnis bin ich mehr als zufrieden.“
Die serienmäßige Yamaha MT-09 musste bei diesem Yard Built Special dennoch einige Umbauarbeiten über sich ergehen lassen. Den Aluminium-Kraftstofftank fertige Roland Sands ebenso selbst wie Heck, Lufthutzen, Kühlerabdeckung, Startnummernschild mit Scheinwerfer vorn und die Vorderradabdeckung. Zum Einsatz kommen der Prototyp eines Clarity-Steuerdeckels, des hinteren Bremsflüssigkeitsbehälters und des Motorschutzes. Aus dem eigenen Portfolio stammen zudem Kettenschutz, Radachsen-Sturzpads sowie der Tankdeckel.
Roland Sands tauschte die Räder der MT-09 durch RSD Morris-Felgen aus geschmiedetem Aluminium in den Dimensionen 17×3,5″ vorn und 17×6,0″ hinten. Die Abgase entlässt die Faster Wasp durch Edelstahlkrümmer von Two Bros Racing und dem RSD Slant-Schalldämpfer. Ein Kettenblatt von Renthal überträgt die Leistung an das Hinterrad, verzögert wird vorn mittels RSD Superbike-Bremsscheiben, radial montierter Bremszange von Performance Machine, Radialbremspumpe von RSD und Bremsleitungen von Spiegler.
Weitere Teile aus dem RSD-Programm sind der RSD Kupplungshebel mit Barnett-Kupplungszug. RSD Riser kombinieren den Renthal FATbar-Lenker mit RSD Traction-Griffen. Für bessere Performance sorgt das überarbeitete Innenleben der Gabel, das Federbein stammt von Öhlins. Last but not least finden sich an der Faster Wasp MT-09 eine maßgeschneiderte Ledersitzbank von Bitchin Seat Co., die Lackierung steuerte Airtix bei, die Cerakote-Beschichtung Specialized Coatings.
Ob und wann Teile von dem Yamaha MT-09 Umbau eventuell auch bei uns im Handel erhältlich sind und zu welchen Preisen: keine Angabe dazu seitens Yamaha.
Quelle: Hersteller (Yamaha)
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