Wir nutzen Cookies und u.a. Google Analytics auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell und technisch notwendig, während andere uns helfen, diese Internetseite zu verbessern und uns im Marketing zu unterstützen. Wir sind stets bemüht die Anzahl der Cookies auf ein Minimum zu reduzieren und bitten daher um ihre Unterstützung.

Neue Vorschriften: Modifikation von Motorrad-Auspuffanlagen wird schwieriger

Picture of the author
19 März 2025~4 Min Lesen
FOLGE UNS:
Picture of the author

Motorradfahrer aufgepasst: Die Modifikation von Auspuffanlagen wird durch neue internationale Vorschriften erheblich eingeschränkt. Ziel dieser Maßnahmen ist es, Motorräder und Motorroller leiser zu machen und damit Lärmverschmutzung zu reduzieren. Die Vereinten Nationen (UNO) haben in Zusammenarbeit mit der Europäischen Union eine neue Serie von Änderungen an der Regelung Nr. 92 verabschiedet, die Anforderungen an Nachrüst-Schalldämpfer festlegt.

Was bedeuten die neuen Vorschriften für Motorradfahrer?

Bisher war es möglich, dass ein nachgerüsteter Auspuff zwar den gesetzlichen Anforderungen entsprach, in der Praxis jedoch durch das Entfernen von dB-Killern oder durch spezielle Ventilmechanismen lauter werden konnte. Die neuen Vorschriften schreiben vor, dass Nachrüst-Auspuffanlagen so konstruiert sein müssen, dass eine nachträgliche Manipulation der Lautstärke erschwert oder unmöglich gemacht wird.

Dadurch soll verhindert werden, dass Motorradfahrer homologierte Produkte verändern und sie außerhalb der gesetzlichen Grenzen betreiben. Zudem wird die Harmonisierung der Konformitätsprüfung vorangetrieben. Dies bedeutet, dass Zulassungsbehörden, Polizei, Prüforganisationen und Verkehrskontrollen eine einheitliche Methode zur Bewertung der Rechtmäßigkeit eines Auspuffs erhalten.

Stimmen aus der Motorradbranche

Nicht alle Motorradfahrer würden diese neuen Einschränkungen begrüßen. Während einige argumentierten, dass eine gewisse Lautstärke ein Sicherheitsaspekt sei, da Motorräder durch ihre Geräusche besser wahrgenommen würden, würden sich Branchenvertreter und Verbände für eine Regulierung aussprechen.

Olea Anett Kvalsvik, Präsidentin der Federation of European Motorcyclists‘ Associations (FEMA), habe erklärt, dass eine kleine Gruppe von Motorradfahrern weiterhin glaube, dass das Entfernen des dB-Killers oder der Einbau eines nicht homologierten Auspuffs akzeptabel sei. Ihrer Meinung nach litten jedoch alle darunter. Ein zu hoher Geräuschpegel führe zu Ärger, gesundheitlichen Problemen und Fahrverboten für Motorräder auf bestimmten Straßen oder sogar in ganzen Städten.

Antonio Perlot, Generalsekretär der European Association of Motorcycle Manufacturers (ACEM), habe betont, dass diese Initiative die Ansichten führender Akteure der Motorradbranche vereine und sich mit einer der häufigsten Ursachen für Motorradlärm befasse. Homologierte Schalldämpfer mit zu leicht entfernbaren Einsätzen und dB-Killern seien weiterhin auf dem Markt erhältlich, was zu einem Geräuschpegel führe, der auf der Straße nicht akzeptabel sei.

Auswirkungen auf den Markt und die Motorradfahrer

Mit den neuen Vorschriften dürfte es künftig schwieriger werden, besonders laute Auspuffanlagen zu erwerben oder nachträglich zu modifizieren. Die Polizei kann durch die einheitliche Regelung leichter kontrollieren, ob eine Anlage den gesetzlichen Bestimmungen entspricht. Verstöße werden damit einfacher zu ahnden sein.

Eine Kehrseite dieser Maßnahmen ist, dass legale Nachrüst-Auspuffanlagen teurer werden dürften, da Hersteller mehr Aufwand betreiben müssen, um Manipulationen zu verhindern.

Neue Testverfahren für Motorräder

Auch die Art der Lärmtests hat sich geändert: Während früher nur Messungen bei 50 km/h durchgeführt wurden, werden Motorräder nun bei bis zu 80 % ihrer maximalen Drehzahl, in Geschwindigkeitsbereichen von 10 bis 80 km/h und auf allen Gängen getestet. Außerdem werden unabhängige Institutionen für die Konformitätsprüfung verantwortlich sein, anstatt wie bisher die Hersteller selbst.

Derzeit liegt der Lärmgrenzwert für Motorräder mit Motoren bis 125 cm³ bei 94 dB(A) und für größere Maschinen bei 96 dB(A). Diese Werte bleiben vorerst bestehen, jedoch wird ihre Einhaltung durch die neuen Testmethoden strenger kontrolliert.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar