Neben dem Motorradtyp sind Motorradreifen ein entscheidender Faktor für das Fahrgefühl. Die verschiedenen Modelle entsprechen, ähnlich wie das Motorrad selbst, unterschiedlichen Ansprüchen und wurden demnach in Hinblick auf die individuellen Fahrstile und Einsatzbereiche entwickelt. Entscheidend für die Eigenschaften eines Motorradreifens ist seine Gummimischung. Eine harte Mischung erhöht die Laufleistung, eine weiche dagegen die Bodenhaftung.
Diese Grafik veranschaulicht nochmals Funktionalität und Einsatzmöglichkeiten der einzelnen Reifenmodelle. Gerade bei der Anschaffung einer gebrauchten Maschine besteht oft der Wunsch, diese mit einem Satz neuer Motorradreifen auszustatten, die dem eigenen Fahrstil eher entsprechen. Beim Kauf neuer Reifen ist jedoch ein Blick in den Fahrzeugschein unerlässlich.
Dort stehen die Reifenmodelle, die vom Hersteller für das jeweilige Modell vorgesehen sind. Das Reifenmodell kann folglich nicht nach Belieben gewechselt werden, sondern erfordert unter Umständen eine sogenannte Reifenfreigabe. Erwirbt man beispielsweise ein Honda Motorrad bei autoscout24.de vom Modell CBF1000F, empfiehlt der Hersteller die Reifenhersteller Bridgestone (vom Typ BT-54F/R Radial G), Dunlop (vom Typ D 202 /F), Metzeler (vom Typ ME Z1 Front/Z2) und Pirelli (vom Typ MTR 03/04).
Entgegen landläufiger Meinung dürfen Sie sich nicht nach Herzenslust auf dem Reifenmarkt bedienen, da der Gesetzgeber weiterhin vom Halter eine ausgewiesene Freigabe verlangt. Der Fahrzeughersteller verlagert die Verantwortung einfach an die Kunden und Reifenhersteller.
Das Bundesverkehrsministerium bietet Kriterien, wann von den Fabrikat- oder Profilbindungen in den Fahrzeugpapieren abgeweicht werden darf:
Anders ausgedrückt, dürfen Motorräder in Deutschland nur mit einer Bereifung gefahren werden, die auch für dieses Fahrzeug freigegeben wurde. Hierbei ist es egal, ob diese Freigabe nun durch den Fahrzeughersteller, den Reifenhersteller oder durch einen Dritten erstellt wurde. Das Gerücht, daß die Reifenbindung aufgehoben, kursiert immer wieder – richtig ist das jedoch nicht.
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