Die MZ-Werkspiloten Max Neukirchner und Anthony West fanden bei den offiziellen Moto2-Testfahrten in Jerez neuen Schwung und platzierten sich im Mittelfeld der hart umkämpften Kategorie. Ex-Superbike-Star Neukirchner, der bei der letzten Generalprobe vor dem Saisonauftakt in Qatar auf ein britisches FTR-Chassis umstieg, erreichte den 16. Rang und verlor dabei nur rund 1,5 Sekunden auf die Bestzeit seines deutschen Landsmanns Stefan Bradl. Neukirchners australischer Teamkollege Anthony West, der den hauseigenen Stahlgitterrohrrahmen von MZ weiter entwickelt, holte mit einer halben Sekunde Rückstand auf Neukirchner Rang 27.
Die Entscheidung, die beiden offiziellen MZ-Piloten mit unterschiedlichen Fahrwerken antreten zu lassen, wertete MZ-Geschäftsführer Martin Wimmer dabei als vollen Erfolg.
MZ Chef Wimmer dazu:
„Die Frästeile für Steuerkopf und Schwingenaufnahme an unserem neuen Chassis waren komplizierter herzustellen als erwartet, und deshalb hat sich die Fertigstellung unseres neuen Chassis für 2011 verzögert. Max und das MZ Racing Team haben sich deshalb darauf geeinigt, mit einem anderen, bewährten Chassis in diese letzten Tests und die ersten Rennen zu gehen. Anthony hingegen fährt derzeit eine modifizierte Version unseres letztjährigen MZ-Stahlgitterrohrfahrwerks mit verstärktem Chassis, mit verstellbarem Schwingendrehpunkt und mit der jüngsten Generation von Öhlins-Federelementen.
Der Kauf dieses letztjährigen FTR-Chassis war dabei klar die richtige Entscheidung. Sie hat alle Diskussionen über die Konkurrenzfähigkeit unseres Materials beendet, denn jetzt haben wir eine klare Referenz, an der wir auch die Weiterentwicklung unseres eigenen Stahlgitterrohrrahmens messen können. Es ist ein positives Signal, dass Anthony nicht weit von Neukirchners Rundenzeiten entfernt ist. Anthonys derzeitiger Rahmen ist bereits klar besser als der von 2010. Beim ganz neuen Chassis, das für den Grand Prix in Jerez einsatzbereit sein wird, werden wir vor allem deutlich an Gewicht einsparen. Wenn uns das gelingt, werden wir konkurrenzfähig genug sein, im Vorderfeld dieser Klasse mitzukämpfen.“
Max Neukirchner – 16. Platz in 1.44,211 Minuten:
„Wir müssen zufrieden sein damit, was wir an diesen drei Tagen erreicht haben. Natürlich bleibt mein Ziel, ganz vorne mitzumischen, doch in der kurzen Zeit kann man nicht mehr erwarten. Wir haben sehr, sehr viel ausprobiert, sind dabei auch falsche Wege gegangen, haben zum Schluss aber die richtige Richtung gefunden, die uns nach vorn gebracht hat. Doch neben der Abstimmung ist für mich auch die ganze Klasse noch Neuland. Ich war hier das erste Mal überhaupt am Limit mit einer Moto2-Maschine und muss lernen, mit diesem Limit umzugehen und den nötigen Kurvenspeed sofort und überall zu finden. Auch mein Team braucht noch mehr Erfahrung, denn wir wissen noch nicht bei allen Änderungen, wie das Motorrad reagiert. Zum Glück kenne ich die Qatar-Strecke, und weil ich zwei 24-Stunden-Rennen bestritten habe, ist auch das Fahren bei Nacht kein Problem für mich. Es wäre schön, wenn wir von dort Punkte mit nach Hause nehmen könnten.“
Anthony West – 27. Platz in 1.44,758 Minuten:
„Wir haben uns heute weiter gesteigert, doch wir sind immer noch zu weit weg von den Schnellsten dieser Klasse. Wir sind mit dem Set-Up am Limit angelangt, das war uns schon zu Halbzeit heute mittag klar. Was wir als Nächstes brauchen, sind einige neue Teile wie zum Beispiel die Hebelumlenkung für die Hinterradfederung, denn die aktuelle Hebelei erlaubt es dem Federbein nicht, den ganzen möglichen Federweg zu nutzen, was wiederum Traktionsprobleme auslöst. Auch vorne am Motorrad müssen wir eine Einstellung finden, die das Vorderrad am Boden hält, denn wenn ich in den schnellen Kurven Gas gebe, verwandelt sich das Motorrad ein bisschen zum Chopper. Doch alles in allem bin ich happy mit dem Handling. Ich bin auch glücklich über die Arbeitsweise meines Teams. Jedesmal, wenn wir etwas geändert haben, ging es in die richtige Richtung, jede Modifikation hat eine Verbesserung gebracht. Jetzt müssen wir nur die nächsten Updates einbauen. In Qatar setzen wir die neue Hebelumlenkung ein, bevor ich überhaupt auf die Strecke gehe.“
1. Stefan Bradl/GER/Kalex 1:42.697 min.
2. Marc Marquez/SPA/Suter 1:42.980 min.
3. Simone Corsi/ITA/FTR 1:43.046 min.
16. Max Neukirchner/GER/MZ-FTR 1:44.211 min.
27. Anthony West/AUS/MZ-RE-Honda 1:44.758 min.
Quelle & Bilder: Motorenwerke Zschopau GmbH
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