KTM hat mit der Einführung des automatisierten Schaltgetriebes (AMT) einen weiteren Schritt in Richtung Zukunft gemacht und erweitert seine Modellreihe um eine Innovation, die Sportlichkeit und Komfort auf eine neue Weise vereint. Diese technologische Neuheit kombiniert die Vorteile eines Automatikgetriebes mit den sportlichen Ansprüchen, für die KTM bekannt ist. Die Ingenieure von KTM haben es sich zum Ziel gesetzt, die Grenzen zwischen Rennsport und Alltagsgebrauch zu verwischen, und dies ist ihnen mit dem neuen AMT gelungen.

Was ist das automatisierte Schaltgetriebe (AMT)?

Das AMT von KTM ist ein automatisiertes Getriebesystem, das in zwei Modi arbeitet: einem vollautomatischen Modus (A-Modus) und einem manuellen Modus (M-Modus). Im A-Modus übernimmt das Getriebe sämtliche Schaltvorgänge selbstständig, während der Fahrer sich auf das Fahren konzentrieren kann. Der M-Modus hingegen ermöglicht das manuelle Schalten ohne den Einsatz einer Kupplung – entweder über den gewohnten Fußschalthebel oder die Schaltwippe am Lenker. Diese Flexibilität gibt Fahrern die Möglichkeit, die Kontrolle in anspruchsvollen Fahrsituationen zu behalten, ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Das AMT wurde bereits in einem Prototyp beim legendären Iron Road-Prolog des Red Bull Erzbergrodeos getestet, wo es von KTM-Fahrer Johnny Aubert erfolgreich eingesetzt wurde. Der Einsatz in einer so herausfordernden Umgebung zeigt das Potenzial dieser Technologie in Extremsituationen und unterstreicht die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit des neuen Getriebes.

Technische Besonderheiten des AMT

Das automatisierte Schaltgetriebe (AMT) ist so konzipiert, dass es die Funktionalität eines Automatikgetriebes bietet, gleichzeitig aber die sportlichen Eigenschaften eines manuellen Getriebes bewahrt. Ein entscheidender Vorteil des Systems ist die Fliehkraftkupplung, die es ermöglicht, das Motorrad durch bloßes Erhöhen der Motordrehzahl zu bewegen. Dies erleichtert das Anfahren an Steigungen, das Manövrieren bei niedrigen Geschwindigkeiten und das Stoppen – besonders bei schwereren Motorrädern. Ein weiterer bedeutender Vorteil: Ein Abwürgen des Motors ist durch die Funktionsweise des AMT nicht mehr möglich.

Besonders hervorzuheben ist die Schaltgeschwindigkeit des AMT, die mit 50 Millisekunden angegeben wird. Dieser Wert ist vergleichbar mit den Schaltvorgängen eines herkömmlichen Getriebes in Kombination mit dem KTM QUICKSHIFTER+. Die Schaltvorgänge werden dabei elektronisch durch ein Steuergerät und ein Getriebesteuergerät kontrolliert und durch ein elektromechanisches Stellglied ausgeführt, das die Schaltwalze dreht.

Eine weitere Neuheit des AMT ist die Gangsequenz. Diese umfasst die Stufen P – N – 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6, wobei „P“ für Park steht. Diese Parkfunktion verhindert durch eine Sperrklinke im Getriebe ein ungewolltes Wegrollen des Motorrads. Einlagen und Wechseln von „P“ und „N“ ist nur mit der Schaltwippe am Lenker möglich, unabhängig davon, ob der Motor läuft oder nicht.

Manueller Modus für sportliches Fahren

Trotz der Automatisierung bleibt die Sportlichkeit im Fokus. Im M-Modus, der manuellen Schaltoption, können Fahrer weiterhin ein intensives und sportliches Fahrgefühl genießen, indem sie gezielt über den Schalthebel oder die Wippe am Lenker die Gänge wechseln. KTM hat das AMT so konzipiert, dass es die Proportionen und das Gewicht eines herkömmlichen Getriebes beibehält, wodurch das READY TO RACE-Gefühl erhalten bleibt.

Anpassbare Set-up-Optionen

Das AMT bietet zudem eine Vielzahl an Set-up-Optionen, bei denen die Schaltmodi mit den Fahrmodi kombiniert werden können, um das Fahrerlebnis individuell anzupassen. Diese Flexibilität erlaubt es den Fahrern, je nach Streckenbedingungen und persönlichen Vorlieben, das ideale Setup zu wählen.

Zukünftige Verfügbarkeit

Das neue AMT wird zunächst für ausgewählte Modelle von KTM erhältlich sein. In den kommenden Jahren plant KTM, das AMT auf weitere Modelle auszudehnen und so einer breiteren Kundschaft Zugang zu dieser Technologie zu bieten.