In einem kürzlich veröffentlichten Interview signalisierte KTM ihr Interesse daran, Mehrheitsaktionär bei MV Agusta zu werden.
Hubert Trunkenpolz, Vorstandsmitglied der Pierer Mobility Group (PMG), bestätigte diese Absicht und betonte, dass PMG, die im letzten Jahr einen Anteil von 25,1% an MV Agusta erworben hatte, beabsichtigt, Mehrheitsaktionär des italienischen Herstellers zu werden. Gleichzeitig bekräftigte er, dass der Standort von MV in Schiranna, Italien, erhalten bleiben soll.
Seit der Bekanntgabe des 25,1%igen Anteils von PMG im letzten Jahr gab es in Italien Befürchtungen, dass MV Agusta den gleichen Weg wie Husqvarna gehen könnte, die im Januar 2013 von den Österreichern übernommen wurde und letztendlich hauptsächlich als Produktionsstätte für KTM-Motorräder diente.
Trunkenpolz erklärte, dass PMG keine Stellen streichen oder die Produktion verlagern möchte. Stattdessen plant das Unternehmen, die bestehende Produktionslinie von MV aufzuwerten, die im letzten Jahr 1.000 Motorräder herstellte. Das Ziel besteht darin, dass die Produktionslinien von MV in der Lage sein sollten, 12.000 Motorräder pro Jahr herzustellen. Die Umsetzung dieses Potenzials hat für KTM oberste Priorität.
Um den Produktionsstandort von MV in Schiranna zu erhalten, betonte Trunkenpolz auch, dass die Rolle von MV innerhalb der PMG-Marken darin bestehe, Luxusmotorräder im Wert von 30.000 Euro oder mehr herzustellen. Dadurch soll theoretisch eine Überlappung mit anderen PMG-Marken wie KTM, Husqvarna und GasGas vermieden werden. Des Weiteren wies Trunkenpolz darauf hin, dass das MV Agusta Lucky Explorer ein Beispiel dafür sei, was MV Agusta nicht tun sollte, da es im Ausland produziert werde und der Marke selbst schade.
Um die angestrebten Veränderungen bei MV umzusetzen, muss PMG eine kontrollierende Beteiligung an der Marke erwerben, weshalb sie mindestens 50,1% des Unternehmenseigentums anstrebt.
Kommentare