Die Kawasaki Ninja H2R sorgte vor und nach der Präsentation für reichlich Wirbel in der Motorradlandschaft. Einen Kompressormotor in einen Sportler zu verbauen hat sich bis dato noch keiner (wirklich erfolgreich) getraut. Nun folgt der R-Version die Ninja H2 mit Straßenzulassung. Viele Komponenten teilen sich die beiden Modelle. Wenig erstaunlich also, daß Kawasaki bereits jetzt von einer großen Nachfrage seitens der Händler berichtet.
Ninja H2 und Ninja H2R verwenden einen von Kawasaki entwickelten Kompressor nach dem Zentrifugalprinzip. Hier wird die Zusammenarbeit von Gasturbinen- und Luftfahrtsparten sowie der Technologieabteilung von Kawasaki Heavy Industries mehr als deutlich.
Vorgaben? Mehr als zwei Räder sollten es nicht sein, das war es dann aber auch schon. Heraus kam ein mehr als ungewöhnes Motorrad, vielleicht mit der Antriebstechnologie von morgen?
Es soll ja Fahrer geben, die sich mit deutlich unter 200 PS gar nicht mehr auf die Straße bzw. Rennstrecke trauen. Das Geld für den Therapeuten kann nun direkt beim Kawasaki Händler investiert werden: mit einer Leistung von 200 PS für die Ninja H2 und 310 PS für die Ninja H2R markieren die zwei Schwestern aktuell die oberste Liga der Sportmotorräder.
Unterscheidungsmerkmal zu den Konkurrenten ist das üppige Drehmoment von knapp über 133 NM bei 10.500 U/Min-1, das sie dem Kompressor verdanken. Dieser wurde so abgestimmt, dass er einerseits einen großen Leistungsbereich abdeckt, aber auch bis in den roten Bereich spektakulär beschleunigen soll. Eingebremst wird diese Wucht von einer Traktionskontrolle (KTRC), ABS (KIBS) und der Motorbremse (KEBC).
Aus dem Rennsport wurden die 43-mm-KYB-AOS-II-Upside-Down-Gabel und das „Dog-Ring“-Getriebe übernommen. Neuheit bei den Grünen ist die erstmals verwendete Einarmschwinge und auf der Elektronikseite das KEBC (einstellbare Motorbremse) und KLCM (Launch Control) sowie der serienmäßige Quickshifter.
Optisch sieht auch die H2 nach dem aktuellen Kawasaki Design aus: bitterböse und irgendwie anders. Die „Mirror Coated Black“-Lackierung der Ninja H2 entsteht durch eine chemische Reaktion, die eine Schicht puren Silbers hinterlässt. Der großzügige Einsatz von Karbon an der H2R geizt weiterhin mit dem Gewicht und soll das Aussehen eines Tarnkappen-Jets erzeugen – wie gesagt, bitterböse.
Anders als beim Gewicht, will Kawasaki an der Qualität nun gar nicht geizen. Bei der Fertigung steht „echte Handwerkskunst“ im Zentrum. Jede Ninja H2 und Ninja H2R wird in einem besonderen Sektor der Kawasaki-Produktionsstätte in Akashi gebaut. Hier wird jede Maschine von jeweils nur einem Mitarbeiter und nach höchsten Qualitätsstandards aufgebaut.
Die Kawasaki Ninja H2 (intern ZX1000NFF genannt) und Ninja H2R werden im Frühjahr 2015 limitiert verfügbar sein.
Fotos: Hersteller
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