Mit dem Wechsel der Jahreszeiten stellt sich im Frühjahr wie im Herbst die Frage nach dem Wechsel der Motorradbereifung. Das Thema Motorradreifen kann durch etwas Vertiefung und Kennenlernen des Reifenmarktes besser verstanden und behandelt werden. In unserem Ratgeber klären wir über die wichtigsten Punkte auf, die es beim Kauf des schwarzen Gummis zu beachten gilt.
Beim Reifenkauf ist die in den Fahrzeugpapieren eingetragene Reifenmarke verbindlich. Durch diese Regelung wird die Haftung für Fabrikationsfehler vom Motorradhersteller übernommen. Seit 2000 nimmt die Markenbindung im Verkauf neuproduzierter Motorräder ab. War die Maßnahme der Markenbindung früher eine Möglichkeit zu verhindern, dass falsche Reifen auf das Motorrad aufgezogen werden, stellen die modernen Reifen nun eine universelle Bereifungsmöglichkeit dar. Die Reifenfreigaberegelung ist weiterhin in Kraft.
Entspricht die aufgezogene Reifenmarke nicht der benannten Marke in den Fahrzeugpapieren, muss bei jeder Fahrt eine schriftliche Reifenfreigabe mitgeführt werden. Entsprechende Unterlagen können von der jeweiligen Reifenherstellerseite ausgedruckt werden. Problematisch wird die Markenbindung, wenn es sich um ein älteres Motorrad handelt. Günstige und hochwertige Reifen des jeweiligen Herstellers werden nur selten hergestellt. Mit ein wenig Recherche kann bereits ein neuer, moderner Reifensatz für ein älteres Motorrad gefunden werden.
Um den Fahrspaß zu optimieren und die Sicherheit so gut wie möglich zu gewährleisten, haben sich im Bereich der Motorradreifen, je nach Fahrschwerpunkt, spezifische Reifenmodelle entwickelt. Enduroreifen sind Reifen für jede Gelegenheit und können auf der Straße und dem Land eingesetzt werden. Rennreifen haben in der Regel die Straßenzulassung und stechen durch eine hervorragende Kurvenlage hervor. Wie Sportreifen, müssen Rennreifen erst eine gewisse Betriebstemperatur erreichen, um ihre vollständige Funktionalität entfalten zu können.
Für Langstreckenfahrten bei unsicherer Wetterlage bis 7 Grad eignen sich Tourenreifen. Sie weisen eine gute Bodenhaftung und hohe Laufleistung auf. In der Kombination von Sport- und Tourenreifen trifft man auf die empfehlenswerten Sporttourenreifen. Mit sehr guter Fahrleistung auf der Autobahn und guter Kurvenlage überzeugt dieses Reifenmodell vor allem im Alltag. Meist wird aus den jeweiligen Reifenmodellen ein Rückschluss auf den Motorradfahrer gezogen. So verleiten Rennreifen beispielsweise zur Unterstellung eines sportlichen Fahrstils.
Unter Radialfreifen versteht sich eine moderne Reifenbauart. Dabei werden sogenannte Karkassen diagonal in Laufrichtung angebracht. Um die Karkassenlage wird eine Gürtellage angebracht. Bestehend aus Stahl- und Kunststofffäden weisen Radialreifen bei hoher Geschwindigkeit eine sehr gute Bodenhaftung auf.
Diagonalreifen werden zur alten Bauart gezählt. Diese Reifenart setzt auf mehrere Karkassenlagen, die so angebracht werden, dass sie sich kreuzen müssen. So entsteht ein sehr stabiler Reifen. Problematisch wird das Fahren bei hohen Geschwindigkeiten, durch starke Erwärmung und Ausdehnung des Reifens.
Reifen unterscheiden sich in vielen Aspekten und dienen in der jeweiligen Ausprägung einer Verbesserung der Fahrweise, Bodenhaftung, Langlebigkeit oder Sicherheit. Diese Eigenschaften können durch eine passende Gummimischung optimiert werden. In der Reifenherstellung nimmt der Härtegrad der Gummimischung entscheidenden Einfluss auf die Lauffähigkeit eines Motorradreifens. Mehr dazu in dem kommenden Abschnitt.
Der Termin zum Aufziehen von Winterreifen ist für Motorräder und PKWs gleichermaßen bindend. Winterreifen sind regulär mit einem Schneeflockensymbol oder dem Kürzel „M+S“ markiert. Ein grobes Profil und ein besseres Fahrverhalten auf Matsch und Schnee gegenüber normalen Reifen genügen dem Gesetzgeber, um der Winterreifenpflicht nachzukommen. Bei Sommerreifen kommt es darauf an, dass sich die Gummimischung bei hohen Temperaturen nicht erhitzt und somit zu weich werden kann. In Kombination mit einem leichten Profil sorgt die Gummimischung eines guten Sommerreifens auf trockener Fahrbahn für einen guten Grip.
Im Vergleich zu Sommerreifen haben Winterreifen ein griffigeres und tieferes Profil, um bei winterlicher Glätte und verschneiter Fahrbahn auch weiterhin für sichere Bodenhaftung zu sorgen. Die Gummimischung ist kalten Temperaturen gegenüber beständig und ermöglicht, durch die anhaltende Weichheit des Gummis, ein sicheres Fahrverhalten.
Winterreifen für Motorräder sind bereits ab 35 EUR erhältlich. Musste das Motorrad früher bei zu niedrigen Temperaturen stehen gelassen werden, weil es keine passenden Winterreifen gab, bietet sich heute eine überschaubare Auswahl an Winterreifen. Das aktuelle Angebot bietet dem suchenden Motorradfahrer eine passende Möglichkeit auch im Winter, zu Temperaturen ab 7 Grad abwärts, sicher auf seinem Motorrad fahren zu können.
Das aktuelle Angebot an Motorrad Reifen ist sehr breit und kann als unüberschaubar erscheinen. Um den individuellen Fahrstilen und Ansprüchen bei dem Motoradreifenkauf zu genügen, soll man sich mit zahlreichen Aspekten auseinandersetzen. Vor allem Online-Anbieter ermöglichen eine gute Möglichkeit schnell und im direkten Preisvergleich einen Satz passender Motorradreifen zu finden. Die Lieferung kann optional an die nächstgelegene Werkstatt erfolgen.
Bilder: Hersteller / Dunlop, Pirelli
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