Das Jahr 2035 markiert einen bedeutenden Wendepunkt für die Automobilindustrie, da herkömmliche Verbrennungsmotoren auslaufen sollen.
Während die Europäische Union beschlossen hat, Fahrzeuge mit umweltfreundlichen Kraftstoffen weiterhin zuzulassen, sehen sich die Motorradhersteller mit einer unsicheren Zukunft konfrontiert. Obwohl sie bereit sind, sich an die neuen Vorschriften anzupassen, gibt es Bedenken, dass die Fortschritte in der Motorradbranche nicht so schnell voranschreiten wie in der Automobilindustrie.
Vertreter der britischen Motorradbranche haben ihre Besorgnis darüber geäußert, dass Regierungen das Verbot des Verkaufs von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren nach 2035 überdenken sollten. Dieser Aufruf basiert nicht auf einem Widerstand gegen den Wandel, sondern auf dem Bedarf an zusätzlicher Zeit, den die Motorradhersteller im Vergleich zu ihren Automobilkollegen benötigen.
Tony Campbell, Präsident der britischen Motorcycle Industry Association, betonte, dass Motorradhersteller mindestens bis 2040 benötigen, um ihre Produkte anzupassen. Er erklärte, dass das 125-Kubikzentimeter-Segment wahrscheinlich bestehen bleiben wird, da sich der Markt bereits in diese Richtung bewegt. Aber für andere Motorradtypen sei mehr Zeit erforderlich.
Auch Steve Sargent, Chief Product Officer der Marke Triumph, bestätigte die Herausforderungen bei der Entwicklung von leistungsstarken Elektromotorrädern, die mit traditionellen Verbrennungsmotoren in Bezug auf Preis und Reichweite konkurrieren können.
Die japanischen Motorradhersteller haben bereits verschiedene Allianzen gebildet, um Lösungen für Elektromotorräder zu entwickeln und gleichzeitig alternative Antriebe wie synthetische Kraftstoffe, Biokraftstoffe oder Wasserstoff zu erforschen. Sie sind sich bewusst, dass die derzeitige Elektrifizierungstechnologie nur für den städtischen Mobilitätsbereich geeignet ist, in dem die Kunden andere Erwartungen haben.
Eine vielversprechende Lösung könnte die Entwicklung von Feststoffbatterien sein, wobei Toyota kürzlich einen Durchbruch verkündet hat. Diese Technologie könnte den Motorradherstellern helfen, Gewichts- und Reichweitenprobleme zu lösen und somit die Akzeptanz von Elektromotorrädern zu fördern.
Die kommenden Jahre werden für die Motorradbranche äußerst spannend sein. Sofern sich die Position der Europäischen Union nicht ändert, stehen die Hersteller vor der Herausforderung, die Umweltziele zu erreichen und gleichzeitig wettbewerbsfähige und leistungsstarke Motorräder anzubieten. Die Fortschritte bei der Elektromobilität und alternative Antriebe werden entscheidend sein, um diese Herausforderungen zu meistern und die Zukunft der Motorradindustrie zu sichern.
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