Wir nutzen Cookies und u.a. Google Analytics auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell und technisch notwendig, während andere uns helfen, diese Internetseite zu verbessern und uns im Marketing zu unterstützen. Wir sind stets bemüht die Anzahl der Cookies auf ein Minimum zu reduzieren und bitten daher um ihre Unterstützung.

Fundgrube: 500 GP Rennen Laguna Seca 1989

Picture of the author
12 August 2010~5 Min Lesen
FOLGE UNS:

Lange ist es her, seit wir euch die letzte Fundgrube präsentierten. Totgesagte leben länger und hier ist wieder so ein Schmuckstück aus der Historie des Rennsports. Wir schreiben das Jahr 1989 wo leistungsstarke Rennmaschinen echte Expertengeräte ohne Hightech Schickimicki waren.

Ort des Geschehens ist Amerika auf der Rennstrecke Laguna Seca. Um den Sieg kämpfen Wayne Gardner und Wayne Rainey auf seiner Roberts Lucky Strike Yamaha. In die Geschichte der amerikanischen Motorsport Presse ist dieses Rennen dank Kevin Magee, als „worst USGP ever“ eingegangen.

Hannes hat auf seiner Homepage dazu folgenden Rückblick geschrieben (Auszug):

Der Australier Kevin Magee, die meiste Zeit des Rennens damit beschäftigt, die Linie Lawsons zu studieren, hatte genau eine Runde vor Schluß Pech. Gerade hatte er herausgefunden, dass Lawson auf seiner Honda ständig eine weite Linie in den Kurven fuhr und sich den Champ zurecht legte, da begann seine Lucky Strike Yamaha des Roberts Teams zu stottern – Spritmangel. Er konnte sich gerade noch als vierter über die Ziellinie retten. Der amerikanische Meister der Superbike Klasse und dreifache Grand National Meister „Bubba“ Shobert beendete ohne Probleme als neunter seinen erst dritten 500cm³ WM Lauf und wurde ebenso wie seine siegreichen Landsleute von den Zuschauern stürmisch gefeiert.

Magee, angefressen dass er wegen Spritmangel seinen schon in Griffweite geglaubten dritten Platz doch noch aufgeben musste, blieb mitten auf der Strecke zwischen Kurve fünf und sechs stehen und ließ seinem Frust mit mehreren gewaltigen Burn Out freien Lauf. An dieser Stelle der Strecke waren nur sehr wenige Zuschauer, da das Gelände hier sehr unübersichtlich war. Auch auf der Strecke. Shobert hatte gerade mit hoher Geschwindigkeit Eddie Lawson eingeholt, stand wohl auch noch unter der Anspannung des Rennens, hatte gerade das beste Ergebnis seiner noch so jungen GP- Karriere eingefahren und sein bester Freund hatte auch noch das Rennen gewonnen. Da dachte er sicher nicht an eine drohende Gefahr, nachdem die Zielflagge gefallen war.

Eddie Lawson erinnert sich: „ Wir fuhren nebeneinander, Bubba schaute zu mir herüber. Ich sah in seine Augen und er fragte mich mit drei erhobenen Fingern, ob ich dritter geworden sei. Ich nickte und bestätigte im mit ebenfalls drei erhobenen Fingern meinen dritten Platz. Ich sah das Leuchten in seinen Augen, dann gab er, wohl aus Freude an diesem Augenblick, einige male heftig Gas“.

Sie durchfuhren Turn 5 und tauchten in dichten Rauch ein. Lawson: „ Ich sah irgendwas dunkles vor mir und riß mein Motorrad nach rechts“. Nur knapp verfehlte er Megee´s Yamaha. Shobert hatte nicht so viel Glück. Mit voller Wucht, etwa 160km/h, prallte er mit seiner Honda auf den stehenden Australier. Bubba hatte nicht den funken einer Chance zu reagieren. Die Honda schleuderte die Yamaha viele Meter beiseite, beide Fahrer flogen wild durch die Luft. Die Rennstrecke sah innerhalb weniger Sekunden einem Schlachtfeld ähnlich. Lawson:“ Es sah aus wie nach einem Flugzeugabsturz“.

Megee krümmte sich verletzt, Shobert lag seltsam verkrümmt, mit dem Gesicht nach unten, bewegungslos am Streckenrand. Lawson, der Augenzeuge dieser schrecklichen Sekunden wurde, bremste sofort und legte seine Werks Honda an den Streckenrand. Mit Riesenschritten lief er zum Unfallsort. Da sich Megee bewegte, kniete er sich zu Shobert, der wie leblos da lag. In kürzester Zeit drohte Shoberts Atmung auszusetzen, dunkel anlaufend rang er nach Luft. Die eintreffenden Helfer bemühten sich sofort, den Helm zu entfernen, damit Shobert nicht vom Helmband beim Atmen behindert würde. Man wollte aber unter keinen Umständen riskiren, dass man den Kopf des Verunglückten bewegen musste, zu groß schien das Risiko einer Lähmung. Inzwischen hatte sich Megee wieder aufgerappelt und bewegte sich humpelnd, sein Knie war gebrochen, mit dicken Tränen in den Augen planlos inmitten der Trümmer umher. Nach der Erstversorgung wurden beide Unfallopfer ins Krankenhaus geflogen. Kevin Megee versäumte drei Rennen, bevor er wieder an den Start der Motorrad WM ging.

Quelle

Interessierten Fans sei auch dieser Link ans Herz gelegt, welcher einen Rückblick auf dieses chaotische Rennen gibt (leider in englisch):

Kommentare

Schreibe einen Kommentar