Sämtliche Höhen und Tiefen des Rennsports durchlebt derzeit das Team BMW Motorrad by speedbrain bei der Dakar 2011. Nachdem der bis dato bestplatzierte Teamfahrer Paulo Goncalves sich bei der brutalen 6. Etappe durch eine defekte Lichtmaschine nach mehreren Reparaturversuchen mit siebeneinhalb Stunden Rückstand nachts noch ins Ziel hatte retten können, brachte der gestrige Ruhetag wieder Motivation ins Team. Alle Bikes wurden komplett durchgecheckt, und Teamchef Wolfgang Fischer gelang es, seine Truppe auf die letzten sieben Renntage einzuschwören.
„Die Stimmung im Team ist super“, so Fischer, „trotz des schwarzen Freitags. Das Team wird alles daran setzen, weiter gute Ergebnisse einzufahren.“
Auf der vom Veranstalter verkürzten 7. Etappe von Arica nach Antofagasta bewies die speedbrain Truppe denn auch ihre Konkurrenzfähigkeit. Der Veranstalter hatte die Etappe verkürzt, weil viele Fahrer erst am Ruhetag ins Ziel kamen und einfach noch Erholung benötigten.
Aber auch die verkürzte Etappe hatte Höchstschwierigkeiten zu bieten.
Paulo Goncalves, in der Gesamtwertung nun mit erheblichem Rückstand, steckte nicht auf und präsentierte die Leistungsfähigkeit der BMW G 450 RR. Er durfte auf Antrag des Teams als Elfter ins Rennen gehen und war zunächst auch ganz vorne mit dabei. Etwa bei Kilometer 40 erwischte er im tiefen Fesch Fesch einen Stein und stürzte. Obwohl das Bike einige Teile einbüßte, raffte sich der Portugiese auf und bewies große Moral. Nach fünf Minuten nahm er die Jagd wieder auf. Er fuhr am Ende noch auf den 7. Tagesrang vor. Er will trotz des großen Rückstands weiter angreifen.
Einen tollen Job lieferte auch Frans Verhoeven ab. Mit seinem 9. Tagesrang und einer sicheren Vorstellung verbesserte er sich auf Platz 6 im Gesamtklassement. Auch er hatte einen Sturz im tückischen Fesch Fesch zu verkraften, nachdem er viele Kilometer mit Goncalves im Parallelflug unterwegs gewesen war. Trotzdem ließ er seine derzeit schärfsten Konkurrenten hinter sich und verbesserte sich mit dem 10. Tagesrang auf Platz 6 in der Gesamtwertung.
Verhoeven:
„Das war heute eine sehr schwere Etappe. Zunächst lief alles ganz gut für mich. Irgendwann schloss Paulo zu mir auf. Er war eine Minute nach mir gestartet. Dann sind wir lange zusammen gefahren. Das war richtig toll. Und dann hab ich mir im Fesch Fesch einen Stein eingefangen und bin zu Boden gegangen. Paulo hab ich weitergeschickt, weil ich mir nicht weh getan habe. Allerdings ist dieser feine Staub echt brutal. Der war nach dem Sturz einfach überall – im Helm, in den Augen, im Mund… Weil meine Konkurrenten heute alle mit den gleichen Problemen zu kämpfen hatten, hab ich mich in der Gesamtwertung verbessern können.“
Pedro Bianchi Prata erwies sich auf allen bisherigen Etappen als Stütze des Teams. Er rangiert mittlerweile auf Rang 32 in der Gesamtwertung und spult sein Programm bisher unspektakulär wie ein Uhrwerk ab. Auch heute…
Morgen steht eine zunächst extrem schwierige und technisch anspruchsvolle Etappe auf dem Programm. Auf den insgesamt 776 Kilometern von Antofagasta nach Copiapo wird vor allem auch gute Navigation gefragt sein, besonders im zweiten Teil, in dem es durch lange Sandabschnitte geht.
Auf Rang 38. Bianchi Prata (PRT), BMW Motorrad by speedbrain, 1:12:44
1.Coma
2.Depres, 07:24 Rückstand
3.Lopez Contardo, 18:27
6. Verhoeven, 1:14:10
34. Bianchi Prata, 6:29:16
49. Goncalves, 8:03:14
Quelle & Bilder: BMW, speedbrain
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