Bridgestone hat nun bekannt gegeben, nach der Saison 2015 nicht mehr die Reifen für die MotoGP zu stellen. Dieser Schritt wurde bereits erwartet. Das spanische Magazin Motociclismo berichtete vor zwei Wochen, dass Bridgestone kurz vor dem Ausscheiden sei.
Bei Bridgestone und der beliebten Rennserie MotoGP mehrte sich die Unzufriedenheit auf beiden Seiten in den letzten Jahren. Bridgestone fürchtete zusehens, die Kosten von 20 Millionen für die Serie nicht decken zu können, während die Dorna der Meinung war, die Reifen steuerten nicht ausreichend zu dem Rennspektakel bei und seien in solch konservativer Weise produziert, dass sie hinsichtlich beispielsweise der Lebensdauer möglicherweise unsicher seien.
Austin erfuhr bald von den ersten Gerüchten über die wachsende Spaltung der beiden Parteien. Es bestätigte sich, dass Bridgestone nun einer einjährigen Verlängerung des Vertrages zugestimmt hat, der eigentlich Ende 2014 auslaufen sollte, um anderen Reifenherstellern Zeit zu geben, bis Ende 2015 ihre Reifen für die MotoGP zu entwickeln.
Wer die Rolle des Reifenherstellers für die MotoGP einnehmen wird, ist noch unbekannt, aber dass es nur ein Hersteller sein wird, ist gewiss. IRTA als Vertreter der Teams unterstützt das aufgrund der Kosteneinsparungen für die privaten Teams.
Die Teams bekommen eher all ihre Reifen umsonst gestellt, als 30.000 Euro oder mehr pro GP selbst bezahlen zu müssen, wie es bei offenen Verträgen der Fall ist. Der Reifenvertrag wird in den nächsten drei Wochen ausgearbeitet, daher sollte der neue Hersteller innerhalb der nächsten paar Monate bekannt sein.
Die Kandidaten hierfür sind offensichtlich. Dunlop beliefert bereits Moto2 und Moto3, daher wäre dieser Hersteller ein logischer Kandidat für die MotoGP, was Dunlop zudem ein Monopol innerhalb der MotoGP-Serie bescheren würde. Pirelli hat Erfahrungen für unteschiedliche Motorräder in der WSB und es wird gemunkelt, dass Michelin bereits 16.5” Slick-Reifen auf verschiedenen Strecken der Welt testet.
Wer auch immer den Posten von Bridgestone übernimmt, wird denselben PR Problemen gegenüberstehen, mit welchen der bisherige MotoGP-Reifenhersteller zu tun hatte und die auch Grund für dessen Rückzug sind. Wenn die Fahrer gewinnen und alles gut geht, wird niemand die Reifen erwähnen, ansonsten sind die Reifen meist gleich die erste Anlaufstelle zur Rechtfertigung – so ist das leider.
Bildnachweis: Hersteller / Bridgestone
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