Trotz des scheinbaren Trends hin zur elektrischen Zukunft sehen Motorradhersteller die Entwicklung anders. Japanische Unternehmen sind bereits intensiv mit fortgeschrittenen Wasserstoffantrieben für Zweiräder beschäftigt, und nun gibt es auch Informationen über ein vielversprechendes europäisches Projekt. Deutsche und tschechische Wissenschaftler sowie Ingenieure arbeiten gemeinsam am Hydrocycle-Projekt, das ein Motorrad mit Brennstoffzellenantrieb entwickelt.
Dieses europäische Wasserstoffmotorradprojekt wird in Zusammenarbeit mit dem deutschen Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, der WätaS Wärmetauscher Sachsen GmbH, der Technischen Universität Prag, dem tschechischen 1to1 Design und dem ÚJV Řež durchgeführt. Die Pressemitteilung startet optimistisch mit der Annahme, dass 1 kg Wasserstoff in Autos eine Reichweite von etwa 100 km ermöglicht. Die beteiligten Unternehmen und Institutionen möchten nun herausfinden, ob diese Annahme auch auf Motorräder übertragbar ist.
Das im Rahmen des Hydrocycle-Projekts entwickelte Motorrad soll sich in die Strategie der Europäischen Union zur Förderung von Wasserstoffantrieben einfügen. Bis zum Jahr 2050 strebt die EU an, den Verkehr klimaneutral zu gestalten. Die Initiatoren des Projekts geben an, dass das erste Motorrad mit Brennstoffzellenantrieb bis Ende 2025 gebaut werden soll.
Wissenschaftler und Ingenieure räumen ein, dass es sich hierbei nicht um ein sofortiges marktfähiges Produkt handelt. Dennoch hoffen sie, dass der Erfolg des Projekts Hersteller dazu inspirieren wird, alternative Treibstoffe zu erforschen. Kürzlich hat auch Kawasaki sein Wasserstoffprojekt vorgestellt, wobei die Herausforderung deutlich wird, da die Wasserstofftanks in den Seitenkoffern platziert wurden.
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