Ein Geheimnis war die nacke Version der BMW S 1000 RR schon längst nicht mehr, nun wurde die BMW S 1000 R (exakt, nur 1 „R“) auf der EICMA präsentiert. Der Hersteller sieht den gestripten Sportler als dynamischen Roadster, weniger als alles vernichtenden Streetfighter.
Auf das Wesentliche reduziert, bietet die neue S 1000 R bereits im Stand Dynamik. Auch wenn andere Hersteller, wie KTM mit der 1290 Super Duke R, noch radikalere Wege einschlagen, dürften auch die 160 PS bei nur 207 kg in Kombination mit Race-ABS, ASC und zwei Fahrmodi für mehr als lustvollen Fahrspaß sorgen.
Selbst wenn die S 1000 R nun etwas weniger Verkleidung trägt, ihre Gene liegen dennoch direkt im Rennsport. Der 999 cm³ große Reihenvierzylinder aus der S 1000 RR wurde für den Einsatz in der S 1000 R umfangreich modifiziert. Abgestimmt sowohl auf den Alltagsbetrieb als auch den sportlichen Ritt über die Landstraße, wurden die Leistung als auch das Drehmoment im unteren und mittleren Drehzahlbereich dem neuen Einsatzzweck angepasst.
Die Maximaldrehzahl sank um rund 2.000 U/min-1, das Triebwerk leistet nun 118 kW (160 PS) bei 11.000 U/min-1 und entwickelt ein maximales Drehmoment von 112 Nm bei 9.250 U/min-1. Keine Werte für Traurigkeit also. Bis 7.500 U/min-1 drückt der Motor sogar 10 NM mehr als in der S 1000 RR, gerade auf Landstraßen gern genutzte Krafttierchen.
Änderungen im Motor der S 1000 R finden sich unter anderem in neu gestalteten Kanalführungen im Zylinderkopf, neu berechneten Nockenprofilen und dem entsprechend angepassten Motormanagement. Die neue Motorsteuerung BMS-X ermöglicht zudem den Einsatz eines E-Gas-Systems, also eines „elektronischen Gasgriffs“.
Gern gesehene technische Features für mehr Sicherheit und Fahrkomfort: Ab Werk bietet die S 1000 R bereits im Serienumfang zwei Fahrmodi sowie ASC (Automatic Stability Control). Mit den Fahrmodi „Rain“ und „Road“ kann die S 1000 R in puncto Leistungs- und Drehmomentabgabe sowie Regelverhalten von Race-ABS und ASC individuell angepasst werden.
Als Sonderausstattung gibt es die dynamische Traktionskontrolle DTC (Dynamic Traction Control) mit zwei weiteren Fahrmodi – „Dynamic“ und „Dynamic Pro“. Damit soll das Potenzial der S 1000 R auch auf der Rennstrecke optimal genutzt werden können. Die Traktionskontrolle DTC verfügt über einen Schräglagensensor und bietet so den momentan höchsten Stand der Technik für mehr Fahrsicherheit und Dynamik beim Beschleunigen.
Basierend auf der S 1000 RR umschließt der Leichtmetall-Brückenrahmen den Motor als mittragendes Element. Wie bei der „RR“ kümmert sich an der Front eine USD-Gabel um die Radführung, am Heck übernimmt dies eine Zweiarm-Schwinge mit justierbarem Zentralfederbein. Die Fahrwerksgeometrie wurde geringfügig angepasst.
Für Verzögerung sorgen eine Doppelscheibenbremse mit zwei Radial-4-Kolben-Festsätteln vorn und eine Einscheibenbremse hinten in Verbindung mit dem teilintegralen-Race-ABS. Als Sonderausstattung ab Werk bietet die BMW die S 1000 R auch mit DDC (Dynamic Damping Control) an. Hier erfolgt die dynamische Dämpfungsanpassung an die jeweilige Fahrsituation auf elektronischem Weg im Millisekundenbereich.
Preise nannte BMW zum aktuellen Zeitpunkt des Artikels noch keine.
Quelle: Hersteller
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