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Blick auf die Geschichte der Simson Mopeds

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11 Juli 2014~5 Min Lesen
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Auch an Mofa und Moped ist der technische Fortschritt nicht spurlos vorübergegangen. Die Modelle, die von der heutigen Jugend gefahren werden, haben vor allem optisch betrachtet mit den früheren Mofa-Modellen nicht mehr viel gemeinsam.

Das klassische Design wird nur im Rahmen einiger Retro-Modelle weitergeführt, längst wird der Markt vom relativ einheitlich wirkenden Motorroller dominiert. Doch die Fahrzeuge von früher sind nicht in Vergessenheit geraten, allen voran die Kultmopeds aus Suhl – Simson.

Kult dank aktiver Szene – Simson

In den vergangenen Jahren sind viele neue Clubs entstanden, in denen sich Fans organisieren und über ihre klassischen Mofas, Mopeds und Mokicks austauschen. Diesbezüglich ist festzustellen, dass oft ein direkter Markenbezug existiert. So sind vor allem zahlreiche Simson Fanclubs entstanden. Fahrzeuge, welche einst in der ehemaligen DDR produziert wurden, erfreuen sich wieder einer großen Beliebtheit.

Die meisten Fanclubs sind verständlicherweise in den neuen Bundesländern zu finden. Doch auch im Westen hat sich zuletzt eine ganze Menge getan. Die meisten Westbürger kannten die Simson Fahrzeuge zunächst nicht und schenkten ihnen daher kaum Beachtung. Allerdings hat sich dies in den vergangenen Jahren geändert, inzwischen sind viele auf den Geschmack gekommen und haben sich eigene Simson Mopeds zugelegt.

Geschichte des Unternehmens

Die Ursprünge des mittlerweile legendären Moped Herstellers reichen weit zurück. Im Jahre 1856 übernahmen die Simson Brüder einen Betrieb, der Eisenerze für die Stahlindustrie förderte. Die geschäftstüchtigen Brüder erweiterten die Unternehmensfelder, sodass aus dem Betrieb ein großer Waffenproduzent wurde. Sowohl im ersten als auch im zweiten Weltkrieg war das Unternehmen in der Waffenproduktion stark involviert.

Das VEB Fahrzeug-und Gerätewerk Simson-Suhl im Jahre 1959.

Das VEB Fahrzeug-und Gerätewerk Simson-Suhl im Jahre 1959. 1)

Nach Kriegsende war klar, dass es gänzlich neue Geschäftsfelder zu erschließen gilt. Angesichts der Kompetenz im Metallguss wurde beschlossen, Krafträder einschließlich eigener Motoren zu produzieren. Es dauerte nicht lange, als das Unternehmen mit der Simson 425 sein erstes Motorrad auf den Markt brachte.

Leider wurde dem Betrieb sein Werkssitz im thüringischen Suhl zum Verhängnis. Die DDR Führung beschloss, dass das Land lediglich einen Motorradhersteller benötigt, sodass Motorräder nur von MZ produziert werden durften. Simson durfte lediglich Mopeds und Mokicks herstellen.

Gegen Ende der 1950er Jahre stellte Simon mit dem KR 50 sein erstes Moped vor. Das Kürzel KR steht für „KleinRoller“ und die ergänzende Zahl informiert über den Hubraum. Das Modell kam gut an, wurde aber rasch zur KR 51 weiterentwickelt, die vorrangig unter dem Namen „Schwalbe“ angeboten wurde und sich zu einem großen Verkaufsschlager entwickelte.

Allerdings konzentrierte sich der Betrieb danach kaum auf die Entwicklung von Neuheiten, sodass der Nachfolger SR 50 bis in die 1980er Jahren auf sich warten ließ. Ohne Verkleidung und dem Motorrad optisch am nächsten, entwickelte sich ab 1975 die Simson S50 zum heutigen Kultmoped. Ab 1980, bis zum Ende der DDR 1990, stand bereits der Nachfolger S51 in den Verkaufsräumen.

Neu aufgebaute Simson S51 Enduro von 1989.

Neu aufgebaute Simson S51 Enduro von 1989.

Das Ende kam mit der Wiedervereinigung

Mit der Wiedervereinigung ging es für Simson rasch bergab. Kaum jemand wollte den SR 50 Roller kaufen, sodass bereits im Jahr 1991 die Insolvenz erfolgte. Daraufhin wurde der Betrieb von den Mitarbeitern übernommen, was aber nicht half. Seit 2002 ist Simson nur noch eine Marke, die sich im Besitz eines Händlers (MZA, Meyer-Zweiradtechnik-Ahnatal GmbH) befindet.

Fahrzeuge werden nicht mehr produziert oder entwickelt, stattdessen wird der Markt vom Markeninhaber lediglich mit den übernommenen Ersatzteilen versorgt. Neuteile sind zwar ohne Probleme verfügbar (fast immer als MZA-Nachbauten), doch reichen diese zum Teil nicht mehr an die Qualität der Originale heran (vor allem bei Auspuff und Blechteilen).

Vermutlich ist es genau dieses Schicksal, das den Simson Mopeds zu ihrem Kultstatus verholfen hat. Weil es keine neuen Fahrzeuge ab Werk mehr gibt, konzentrieren sich die Fans auf die alten Modelle, die glücklicherweise immer noch leicht zu beziehen sind. Zwar mögen einst viele Mopeds in der Schrottpresse gelandet sein, doch angesichts der großen Stückzahlen, die in der DDR abgesetzt wurden, existiert nach wie vor ein großer Bestand.

Linktipps zu Simson:

Bildnachweis: 1) Bundesarchiv, Bild 183-64143-0001 / CC-BY-SA

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